Nicht nur in den USA hat sich im letzten Jahrzehnt eine gigantische Immobilienblase entwickelt, wie sich nun immer deutlicher zeigt. Auch Spanien hat derzeit mit den Nachwehen einer allzu euphorischen und inflationären Kreditpolitik zu kämpfen.
Seit Mitte der neunziger Jahre standen die Zeichen im spanischen Immobilienmarkt auf Boom. Extrem niedrige Hypotheken- und Kreditzinsen hatten erst den spanischen Häuslebauern, letztendlich sogar der ganzen Volkswirtschaft einen kräftigen Aufschwung gegeben. Allein 2004 stiegen die Preise für Immobilien um durchschnittlich 17 Prozent, ein Wachstum, das bis 2006 und einer Steigerung von immerhin noch 9,1 Prozent anhielt. Erst 2007 begann sich der Markt dann spürbar abzukühlen, mittlerweile kann man sogar von einem Verfall der Preise sprechen.
Allein im Januar brachen die Hausverkäufe um 27 Prozent ein, außerdem wurden 26 Prozent weniger Hypothekenkredite vergeben. Selbst in Urlaubs- und Touristenhochburgen wie Barcelona, Madrid und Valencia fallen mittlerweile die Preise für Häuser und Wohnungen.
Dieser dramatische Einbruch auch in einem Land der europäischen Währungsreform darf insofern verwundern, als dass die EZB durchweg auf eine stabile Zinspolitik bedacht war. Nichtsdestotrotz haben vor allem spanische Banken mit niedrigsten Kreditzinsen diese Krise erst möglich gemacht. Ob Spanien eine ähnliche Situation wie die USA zu erwarten hat, bleibt abzuwarten.
Das Foto auf dieser Seite wurde von Acutius erstellt und steht bei Flickr zum Download. Es unterliegt den Creative Commons.
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