Es ist ein Abschied mit erhobenem Haupt. Nach einer starken ersten Halbzeit verhindern nur ein kurioses Tor und die schon chronische schalker Abschlussschwäche eine Sensation im Estadio Camp Nou zu Barcelona.
Die Ausgangsposition war denkbar schlecht gewesen: in einem ganz schwachen Spiel hatten die „Knappen“ in der heimischen Veltins-Arena vor einer Woche wenig spektakulär mir 0:1 verloren und hatten somit ihre Quoten bei den Buchmachern nicht gerade verbessert.
Doch angetrieben von einem starken Willen und aufgebaut durch einen nicht sonderlich souverän aufspielenden FC Barcelona suchten die Schalker gleich zu Beginn des Rückspiels den Weg auf das Tor des Barcelona-Keepers Victor Valdez. In der siebten Minute verfehlte Gerald Asamoah das Tor nur knapp. So blieben in den ersten 20 Minuten die Deutschen die klar feldüberlegene Mannschaft und Kevin Kuranyi hätte per Kopf die Führung erzielen müssen; er prallte bei diesem Versuch aus vollem Lauf allerdings mit Barcas Zambrotta zusammen.
In der Folge kam Barcelona besser ins Spiel. Zwei Minuten vor der Pause nutze die Mannschaft von Frank Rjikaard dann die Konfusion in der Schalker Abwehr. Nachdem Krstajic eine Bogenlampe noch aus dem Winkel hatte köpfen können schob der Ivorer Yaya Toure das Leder ganz locker ins weit offen stehende Schalker Tor.
Nach der Pause zeigten sich die deutschen Gäste doch sichtlich beeindruckt und stellenweise sehr mutlos. Im Spiel nach Vorne lief nicht mehr viel zusammen und vor dem eigenen Tor war es einige male pures Glück, dass Barcelona die heraus gespielten Chancen nicht zu nutzen wusste. So verflachte das Spiel zusehends. Keine der Mannschaften war einem Tor noch wirklich nah.
Somit steht der FC Barcelona als letzte nicht-englische Mannschaft im Halbfinale der Champions League und trifft hier auf Manchester United, welches sich souverän gegen den AS Rom durchsetzen konnte.
Nach diesem Abend bleibt festzuhalten, dass der FC Schalke 04 weiterhin ein großes Sturmproblem vor sich her schiebt. Keiner der Angreifer wusste ernsthafte Torgefahr zu verbreiten, allen voran der jetzt schon seit dem Duisburg-Spiel torlose Kevin Kuranyi. Gerald Asamoah war wie immer bemüht und zeigte viel Einsatz, aber auch er blieb letztendlich glücklos. Halil Altintop fiel nur durch einige Fernschüsse auf. Bester Mann auf Seiten der Schalker war wie schon oft in dieser Saison Jermaine Jones, der im Mittelfeld viele Zweikämpfe gewann und beständig den Weg nach Vorne suchte.
Den Katalanen hingegen reicht eine mäßige Leistung zum Einzug ins Halbfinale. Teilweise blitzte die individuelle Klasse der Stars um Ronaldinho (fehlte verletzt) auf, doch auch vor dem Tor von Manuel Neuer herrschte nur selten wirkliche Gefahr. Die größte Chance vergab Terry Henry in der ersten Halbzeit, als er ein Zuspiel von rechts mit seiner Direktabnahme nicht im Gehäuse der Gäste unterbringen konnte.
Das Foto auf dieser Seite wurde von larfi erstellt und steht bei Flickr zum Download. Es unterliegt den Creative Commons.
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